Donnerstag, 10. April 2014

foodcoop: vom Bauern direkt zum Konsumenten


Auf einem Sierninger Bauernhof ist die FoodCoop "Hofdepot" - die erste im Bezirk - am Entstehen.

SIERNING. "Wir wollen unsere Ernährung wieder regional gestalten und wissen, woher unsere Lebensmittel stammen - mit persönlichem Kontakt zu den Erzeugern", sagt Barbara Ambrosz, eines der Gründungsmitglieder des "Hofdepot". "Und dass das Geld in der Region bleibt", ergänzt Hans Staudinger. Die Idee einer Food Cooperative, zu Deutsch Lebensmittelkooperative, kam von Staudingers Schwester aus Wien. Dort wird die Idee, sich Lebensmittel privat zu organisieren, schon länger erfolgreich praktiziert.

"Das Hauptkriterium einer FoodCoop ist, dass wir uns privat organisieren und direkt bei den Produzenten die Ware bestellen. Es gibt keinen Preisaufschlag auf die Produkte. Im Gegenzug arbeiten die Mitglieder beim Verein mit", sagt Barbara Ambrosz.

Faire Produkte - faire Preise

Der Zwischenhandel wird ausgeschaltet. Faire Produkte kommen so zu fairen Preisen vom Bauern direkt zu den Konsumenten. Ein weiterer Vorteil: Die FoodCoop kann sich die Produzenten aussuchen.

"Wir besuchen die Bauern und Produzenten im Vorfeld und schauen, wie dort produziert wird und entscheiden uns dann für oder gegen eine Zusammenarbeit", erklärt Petra Schmiedhuber. Im Gegenzug sollen die Bauern leichter zu Abnehmern kommen. Organsiert ist das "Hofdepot" in verschiedenen Arbeitskreisen. "Damit jeder das machen kann was ihm liegt", so Ambrosz. Rund 30 Personen umfasst derzeit die FoodCoop. Am Standort des "Hofdepot", auf einem Bauernhof in Sierning, wird noch fleißig gearbeitet, um das Vereinslokal und das Lager fertigzustellen. Schmiedhuber und Ambrosz kümmern sich um die Auswahl der Produzenten.

Hoftor als Signal

Im Juni ist die erste Bestellung geplant. "Anfang der Woche geben die Bauern ihr Sortiment bekannt, dann wird über Internet bestellt. Ende der Woche ist Abholtag", so Schmiedhuber. Eine Person der FoodCoop ist dann vor Ort um bei der Ausgabe der Lebensmittel zu helfen. "Ist das große Hoftor offen, hat das Hofdepot geöffnet", erklärt Ambrosz.

Das Warensortiment soll umfangreich werden. Auch Waschmittel oder Dinge für den Garten sollen mit auf der Liste stehen.

Kein Konkurrenzdenken 

Dass die FoodCoop funktioniert, davon ist der Verein überzeugt. "So etwas muss reifen und es bedeutet auch eine Umstellung. Man muss gewisse Gewohnheiten ablegen", sagt Staudinger.

Als Konkurrenz zu bestehenden, ähnlichen Lebensmittel-Netzwerken sehen sich die Mitglieder des "Hofdepot" nicht. Im Gegenteil. "Wir hoffen, dass sich dadurch Synergien ergeben, von denen alle profitieren", so Ambrosz.

Infos & Kontakt

Eine FoodCoop (Food Cooperative, zu Deutsch: Lebensmittelkooperative) ist der Zusammenschluss von Personen und Haushalten, die selbstorganisiert biologische Produkte direkt von lokalen Bauernhöfen, Gärtnereien, Imkereien etc. beziehen. Historische Vorläufer sind die Konsumgenossenschaften des Neunzehnten Jahrhunderts oder auch Erzeuger*innen-Verbraucher*innen-Gemeinschaften. (Quelle: www.foodcoops.at).

Mitmachen beim "Hofdepot" kann jeder. Eine Bereitschaft zur Mitarbeit ist Voraussetzung, Arbeitszwang gibt es natürlich keinen. Hat jemand einmal keine Zeit springt jemand anderes ein. Ein Mitgliedsbeitrag wird eingehoben.

Infos zur Sierninger FoodCoop "Hofdepot" gibt es unter hofdepot@gmx.at oder unter www.facebook.com/Hofdepot. Infos über FoodCoops gibt es unter www.foodcoops.at

Wien Umgebung: https://www.facebook.com/groups/271369136373436/?fref=ts



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